24.03.2020

Hinweise rund um „Ernährung und Gesundheit“ in Zeiten von Corona | Aktuelles

Durch das Auftreten des Coronavirus (Covid-19 bzw. SARS-CoV-2) gibt es große Unsicherheit. Daher sind im Folgenden einige Hinweise rund um die Themen Ernährung und Gesundheit zusammengestellt.

Der Rat der Bundeskanzlerin: "Im Moment ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge." ist im Augenblick genauso wichtig, wie das Einhalten der allgemeinen Empfehlungen zur Hygiene (gründliches Händewaschen, Niesen in die Ellenbeuge etc.), meint Prof. Hauner, der Direktor des EKFZ.

Grundsätzlich empfiehlt der Ernährungsmediziner die Abwehrkräfte durch eine ernährungspysiologisch ausgewogenen Ernährung mit einem hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt zu stärken, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und sich regelmäßig – am besten an der frischen Luft – zu bewegen.

Laut Prof. Hauner reicht im Moment, das heißt in der Zeit von März bis Oktober, die Stärke der Sonnenbestrahlung in Deutschland völlig aus, um eine entsprechende Versorgung durch die körpereigene Bildung von Vitamin D über die Haut zu gewährleisten. Bereits kurze Aufenthalte, wie Spaziergänge an der frischen Luft mit 15 - 25 Minuten Sonneinstrahlung pro Tag, genügen.

Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten wird nur dann laut Prof. Hauner empfohlen, wenn eine unzureichende Versorgung (z.B. bei Bettlägrigkeit) nachgewiesen wurde.  Prof. Hauner gibt jedoch zu bedenken, dass derzeit keine verbindlichen Höchstmengen für den Vitamin D-Gehalt für frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel existieren. Eine andauernde Überdosierung mit Vitamin-D-Präparaten (mit einem Gehalt von über 100 µg bzw. ca. 4.000 i. E. pro Tag) kann gegebenenfalls zu Nierensteinen oder anderen unerwünschten Nebenwirkungen führen. Aus diesem Grund hat sich die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für eine tolerierbare Gesamtzufuhr für Vitamin D in Höhe von 100 µg/Tag für Erwachsene bzw. 50 µg/Tag für Kinder von 1-11 Jahren ausgesprochen, welche die Vitamin-D-Zufuhr aus allen Lebensmitteln (inkl. Vitamin-D-Präparate und angereicherte Lebensmittel) entsprechend berücksichtigt.

Werbeaussagen, dass eine verbesserte Versorgung mit Vitamin D Krankheiten, wie Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-­Erkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems oder Infekten vorbeugen kann, sind allerdings nicht wissenschaftlich bewiesen und daher auch nicht erlaubt, erläutert Prof. Hauner.

Neuerdings werben einige Anbieter von Vitamin D-Präparaten und anderen Nahrungsergänzungsmitteln sogar damit, dass mit Einnahme ihrer Mittel eine Infektion mit COVID-19 vorgebeugt werden könne. Davor warnt jedoch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ausdrücklich, da durch solche Aussagen Verbraucher*innen in die Irre geführt und getäuscht würden.

Generell können mit Nahrungsergänzungsmitteln dem Körper zusätzlich zur allgemeinen Ernährung Vitamine, Mineralstoffe und andere Stoffe mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung zugeführt werden. Die Präparate sind in den meisten Fällen und für gesunde Menschen jedoch unnötig. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung deckt bereits den normalen Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Nährstoffen (siehe Pressemitteilung Nr. 51 vom 20.03.20).